Das Wetter im Jahr 2020 – ein Vergleich der ClimVino-Standorte

Ein überaus zentraler Aspekt des Projekts: „ClimVino – Reduktion der Pflanzenschutzmittelausbringung durch Erfassung der lokalen Witterung“ war die Aufstellung von insgesamt 23 Wetterdatenstationen in Weingärten des Nord- Mittel- und Südburgenlandes und von 25 Stationen in der Slowakei. Durch die Verwendung von Wetterdaten in Prognosemodellen für die Populations-Entwicklung einiger Pathogene (insbesondere Echter und Falscher Mehltau) sollte die Häufigkeit von Behandlungsterminen herabgesetzt werden.

Dies ist auch tatsächlich verwirklich worden, allerdings hatten die Wissenschaftler des Bundesamtes für Weinbau keinen Zugang zu den Behandlungsplänen, so dass die Auswirkung einer Änderung der Spritzmittel-Applikationsquantität nicht kontrollierbar war. Immerhin kann aber ein Vergleich der nun für das Jahr 2020 vollständig vorliegenden Wetterdaten einige Hinweise darauf geben, welche der Standorte besonders anfällig für eine rasche Pathogenentwicklung sind. 

Die Stationen lieferten in viertelstündlichem Abstand (96 pro Tag bzw. 35.040 pro Jahr) Daten zu folgenden bedeutenden Klimafaktoren („meteorologischen Elementen“): Lufttemperatur (°C), Relative Luftfeuchte (%), Blattnässe (%) und Niederschlag (mm). Insgesamt liefern die 22 hier behandelten Wetterstationen des Burgenlandes also die beeindruckende Menge von 3.083.520 Wetterdaten im Jahr.
Die für die Rebe ebenfalls bedeutenden Faktoren: Sonneneinstrahlung, Bodenfeuchte und -temperatur, Windgeschwindigkeit und -richtung wurden hingegen nicht erhoben, da sie von den Prognosemodellen nicht berücksichtigt werden.